In der Velowoche 2025 passte alles perfekt zusammen: Von der Schönheit der norditalienischen Stadt mit den guten Restaurants über die abwechslungsreichen Strecken des Veneto und der pittoresken Gegend bis zu der ausgezeichneten Stimmung im 30-köpfigen Feld.

Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst. In der RVB-Velowoche in Bassano del Grappa, hat alles perfekt gepasst. Perfekt heisst: Es ist unmöglich unter den Puzzle-Teilen eine Rangliste aufzustellen.

Sind wir bescheiden, und fangen bei dem an, was wir nicht beeinflussen konnten: Dem Wetter. Nach einem kurzen Prolog ins mittelalterliche Städchen Asolo erlebten wir am nächsten Tag eine Enttäuschung:  Die angekündigte Sonne erwies sich als sehr nass und ausdauernd. Doch danach wurde es wärmer und vor allem sonnig. Und zuletzt war es schon fast Sommer. Es brauchte weder Arm- noch Beinlinge. Dafür Sonnencreme.

Als aussergewöhnlich präsentierte auch das Velogebiet, das unter Velofreaks schon weit mehr ist als ein Geheimtipp. Die Stadt am Ausgang der Dolomiten bietet alles, was Velofahrer der unterschiedlichsten Stärken suchen: Kurze und lange Aufstiege (bis hinauf auf den Monte Grappa auf 1775 m ü. M., gewundene Strassen durch sanfte Hügel, Rollerstrecken entlang von Kanälen. Wobei nicht nur Beine und Lungen auf ihre Rechnung kamen, sondern auch die Augen: Von der Weite der Po-Ebene mit ihren Kanälen über die an die Toskana erinnernden Weingebiete bis zu den Schluchten, den Alpweiden und den Felsen der Dolomiten fehlte nichts, das nicht hätte fotografiert werden müssen. Der Veneto ist eine reiche Gegend. Das zeigt sich an den unzähligen Kirchtürmen im Stil des Campanile von Venedig, aber auch am Zustand der historischen Städte wie Castelfranco Veneto, Citadella, Asolo oder Marostica.

Nur was wären Veloferien, wenn nach der Heimkehr der Tag schon vorbei wäre. Bassano del Grappa ist eine einladende Stadt mit drei wunderbaren Plätzen, vielen historischen Bauwerken, einer berühmten Holzbrücke über die Brenta und vor allem einem regen Betrieb mit viel heimischem Jungvolk und wenig Touristen. Hier bleibt man gerne sitzen – und freut sich auf das Nachtessen auf hohem Niveau. Erstaunlich was hier für eine 30-köpfige Gruppe zu welchem Preis (Schweiz dividiert durch zwei) aufgetischt wird.

Das Wichtigste zum Schluss: Das in drei Gruppen unterteilte 27-köpfige Feld legte etwa 15 000 Kilometer zurück. Und sieht man von zwei harmlosen Umfallern aus dem Stand ab, gab es keinen Zwischenfall. Nicht mal einen Plattfuss. Was wiederum für die sonst so oft gescholtenen italienischen Strassen spricht.

Text Martin Born